ADOLF LOOS
Zum Künstler | Brünn 1870 – 1933 Kalksburg bei Wien |
Entwurf | Adolf Loos um 1905 |
Ausführung | Friedrich Otto Schmidt, Wien circa 1905 |
Maße | H 230/44 cm, B 600 cm, T 66/35.5 cm, eine Einbautiefe von 120 cm ist erforderlich, da die beiden Seitenteile um ca. 15° vom Mittelteil abstehen. |
Material | Mahagoniholz massiv und Furnier auf Nadelholz, Nadelholz gebeizt, vor ca. 20 Jahren fachgerecht überarbeitet, Kratzer und Gebrauchsspuren, kleine Furnierteile fehlen, originale Messingbeschläge, einige Gläser erneuert, sehr schöner Zustand |
Provenienz | Auktion Dorotheum Wien um 1995, Galerie bei der Albertina, Christa Zetter, Wien 1996, Clare Hornsby (Kunsthistorikerin) |
Literatur | Rukschcio, Burkhardt, Adolf Loos, Wien 1982, S. 438, Abb. 445, S. 444, Abb. 454; M. Kristan, Adolf Loos. Wohnungen in zeitgenössischen Photographien aus dem Archiv des Architekten, Wien, 2001, Abb. S. 50 |
Ein fast identer Entwurf für einen wandfüllenden Bibliotheksschrank ist im Studierzimmer des Appartements von Arthur und Leonie Friedmann (1010 Wien, Bellariastraße 4/2. Stock) im Jahr 1905 zu sehen.
Typisch für diese von Adolf Loos entworfenen Möbel ist das Stabprofil am Gesims des Möbels, welches er entwickelt hat. Es hat einen besonderen Rhythmus: Quadrat folgt auf doppeltes Quadrat, Vertikale folgt auf Horizontale.
Friedrich Otto Schmidt produzierte viele von Adolf Loos entworfene Möbel für dessen wohlhabende Auftraggeber. Immer wieder fertigte er davon auch Varianten für seine eigenen Kunden an. In diesem Fall aber gehe ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Entwurf dieses Möbels ein von A. Loos geschaffenes Kunstwerk ist.
Gutachten: Dr. Burkhard Rukschcio, November 1996; Dr. Markus Kristan, November 2010
M16/22