Jägerndorf (Schlesien) 1872 – 1938 Wien
Architekt und Kunsthandwerkdesigner
1890 ging Bauer nach Wien, um Architektur zu studieren. 1893–1894 Schüler von Carl von Hasenauer, 1895–1896 Schüler von Otto Wagner, Studienreisen nach Italien, Deutschland und Frankreich. Seit 1900 Secessionsmitglied und Ausstellungsgestaltungen für diese Vereinigung. Die 1901–1902 nach Bauers Plänen in Brünn errichtete Villa Reissig wurde als erstes modernes Haus der österreichischen Monarchie bezeichnet. Er entwarf auch die Villa des Besitzers der Glashütte Lötz, Max Ritter von Spaun. Neben der Architektur entwarf er auch Möbel, Keramik und Teppiche für die Firmen Ginzkey in Maffersdorf (Vratislavice) und Backhausen & Söhne in Wien sowie Gläser für Lötz. Luster- und Glasentwürfe für die Wiener Firma Bakalowits & Söhne. 1913–1919 war er als Nachfolger von Otto Wagner an der Akademie der bildenden Künste in Wien tätig. Neben Josef Hoffmann zählte Leopold Bauer zu den bedeutendsten Architekten der Jahrhundertwende in der Monarchie.
Lit.: Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd. 3, S. 70 f